WEGBEGLEITERINNEN UND WEGBEGLEITER der letzten 50 Jahre ERZÄHLEN IHRE GESCHICHTE
PETER VANZO
Schulsekretär an der HOB und WFO von 1988 bis 2022
Denke ich an meine 35 Jahre an der WFO, fällt mir als erstes die angenehme Arbeitsatmosphäre an dieser Schule ein: im Sekretariat und mit den Lehrkräften, aber auch mit der Direktion. Hervorheben möchte ich in dieser Hinsicht die Direktorin Renate Latschrauner, mit der ich besonders gut und eng zusammengearbeitet habe. Nicht ganz so einfach war es manchmal mit den Schulwartinnen und Schulwarten.
Einstand Ich habe im Jahr 1988 im Sekretariat der HOB zu arbeiten begonnen, und noch im selben Jahr haben die umfangreichen Umbauarbeiten in der Schule begonnen. Die Direktorin Renate Latschrauner hat sie ganz in meine Hand gelegt, „weil auf mich hören diese Mander nicht“, war ihr Kommentar nach einem Treffen mit den zuständigen Architekten. Als erstes kam der heutige A-Trakt, also das Rediffianum, dran. Vom Erdgeschoss, dem Refektorium des ehemaligen Schülerheims, bis hinauf in den dritten Stock wurde alles erneuert. Ich erinnere mich noch gut an die Entfernung der schrecklichen Teppichböden aus den Gängen und Klassenzimmern. Dann galt es, den Verbindungstrakt zum heutigen B-Trakt – dem damaligen Gymnasium Beda Weber – zu erneuern. Das waren ehemals die Wohnräume der Patres. Vom alten Weinkeller (mit Schnapsbrennerei) über das heutige Lehrerinnen- und Lehrerzimmer hinauf in den zweiten und dritten Stock, wo es damals noch eine Kapelle gab, jetzt aber die Spezialräume für die naturwissenschaftlichen Fächer liegen, wurde alles umgebaut. Zuletzt wurde der Dachboden im vierten Stock in Angriff genommen. Dort hatte sich Gerümpel aus hundert Jahren angesammelt. Das gesamte Dach des Rediffianums musste angehoben werden, um eine angemessene Deckenhöhe in den neuen Räumen zu gewährleisten. 1995 waren die Arbeiten abgeschlossen und alle Klassen der HOB konnten in das Schulgebäude am Rennweg geholt werden; wir benötigten keine Außenstellen mehr, die es bis dahin in der 30.-April-Straße, im Winkelweg und am Brunnenplatz gegeben hatte.
Aufstand Das alles war für mich eine große Herausforderung. Eine noch größere aber war die Zusammenlegung von LeWiT und HOB zur WFO. Nur gegen größten inneren Widerstand übersiedelten die Lehrkräfte, das Sekretariat und die Schulwartinnen und Schulwarte aus der Galilei-Straße zu uns in den Rennweg. Das bekamen wir lange zu spüren. Direktor Ferdinand Patscheider hat sein Möglichstes getan, um den Übergang gut zu bewältigen. Trotzdem hat es Jahre gedauert, bis sich die Wogen glätteten.
Widerstand Ich kann mich nur an ein einziges Mal erinnern, dass ich im Schulrat gegen einen Beschluss gestimmt habe, und das war der Beschluss zur Ausrichtung der „Kafka Gala“. Ich wusste nämlich, wie viel Arbeit dadurch auf mich zukommen würde. Aber die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften Birgit Stimpfl und Roland Stauder war dann so gut, ja ausgezeichnet, dass ich mich jedes Jahr darauf gefreut habe und richtig wehmütig war, als die „Kafka Gala“ nach zehn Jahren aufgegeben wurde.