Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Trotz eines deutlichen Rückgangs der Hungernden in den letzten Jahrzehnten sind immer noch viel zu viele betroffen: Jeder neunte Mensch hat zu wenig Kalorien zur Verfügung.
Jeder vierte Mensch gilt als mangelernährt, ihm fehlen lebenswichtigen Nährstoffe wie Eiweiß und Fette, Mineralstoffe, Vitamine, Eisen, Zink usw.
Und da 70% der unterernährten Menschen für ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängen, ist die Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft zentral.
Und es ist ein Teufelskreis – auch wenn man überlebt:
Betroffene Menschen sind geschwächt, bekommen schneller Krankheiten, können weniger gut arbeiten, und sind auch in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit eingeschränkt.
So können sie weniger Geld verdienen bleiben unter- bzw. mangelernährt.
Auch ihre Kinder sind schon im Mutterleib geschwächt, und wenn sieüberhaupt dasKleinkindalter überleben, sind sie in ihrem körperlichen Wachstum und ihrer geistigen Entwicklung eingeschränkt siekönnen sich schlechter konzentrieren und lernen langsam – wenn sie überhaupt eine Schule besuchen können und nicht mitarbeiten müssen, damit die Familie dem Hunger entfliehen kann allzu frühe harte Arbeit schwächt sie weiter … und so haben auch sie später als Erwachsene oft wenig Chancen, den Kreislauf von Hunger und Mangelernährung zu durchbrechen – und das oft über Generationen hinweg.
Und wo liegt das Problem? Ist vielleicht zu wenig für alle da? Überbevölkerung…?
Eindeutig NEIN – auch wenn es noch so viel geglaubt oder behauptet wird!
„Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet.“
(Jean Ziegler, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung)
Woran es wirklich liegt:
- Kriege, Konflikte und Naturkatastrophen vernichten Ernten und Felder und somit die Nahrungsgrundlage vieler Menschen.
- (Oft aufgezwungene) Billigimporte aus den hochindustrialisierten Ländern bereiten Bauern oft große Probleme, ihre Produkte auf den einheimischen Märkten zu verkaufen.
- Expansive Plantagenwirtschaft und industrielle Viehzucht besetzen riesige Bodenflächen und verbrauchen immense Wasserressourcen, die für die Ernährung der einheimischen Bevölkerung dann fehlen.
- Ursprünglich selbstständige Bauern werden mit Gewalt und Betrug ihres Landes beraubt, von ihrem Wohnort vertrieben oder gezwungen, zu ausbeuterischen Bedingungen Plantagenarbeit zu betreiben – oft sogar auf den selben Böden, von denen sie früher, wie schon ihre Väter und Großväter, als selbstständige Bauern ihre Familie ernähren konnten.
- Rücksichtslose Schädigung von Böden, Gewässer und Grundwasser, Zerstörung der natürlichen Lebensumgebung, z.B. durch ausländische Agrarkonzerne,
- Und nicht zuletzt machen sich zunehmend die Folgen des Klimawandels bemerkbar.
Das Ziel 2 umfasst also neben der Überwindung des Hungers und aller Formen von Mangelernährung auch ökonomische Aspekte, unter anderem eine Verdoppelung der landwirtschaftlichen Produktivität sowie der Einkommen von Kleinbauern bis 2030. Damit die steigende Nahrungsmittelproduktion nicht auf Kosten der Umwelt geht, umfasst Ziel 2 auch Vorgaben zur Sicherstellung einer nachhaltigen Landwirtschaft.
Und was kannst du gegen den Hunger auf der Welt tun?
Gar nicht so wenig! Hier einige Beispiele
- Rette Lebensmittel und beuge Lebensmittelverschwendung vor
- Schränke deinen Fleischkonsum ein – bevorzuge einheimisches Fleisch
- Kauf Fair trade-Produkte
- Verzichte auf Billigprodukte aus fernen Ländern – du weißt, was dahintersteckt
- Unterstütze Aktionen, Projekte, anerkannte Organisationen bei ihrem Kampf gegen Hunger und Mangelernährung – auch ohne Geldspenden möglich
- Beteilige dich an Sammel-Aktionen von Lebensmitteln für Bedürftige in deinem eigenen Umfeld – auch bei uns gibt es Hunger und Not
Und ganz, ganz wichtig: Informiere dich und sags weiter!
Denn: Hunger ist die größte Schande des satten Anteils der Menschheit!
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